Ein 36-jähriger Österreicher war mit seiner drei Jahre jüngeren Freundin auf dem Weg zu einer Bergtour. Der Mann ist ein erfahrener Bergsteiger. Seine Partnerin war gut trainiert, aber konnte erst seit einem Jahr Erfahrungen in den Bergen sammeln. 50 Meter vor dem Gipfel kehrte der Mann um und ließ seine Freundin in der Nacht vom 18. auf den 19. alleine zurück. Laut seiner Aussage versuchte er "Hilfe zu holen". Gegen 10 Uhr waren die Retter bei dem leblosen Körper der Frau. Sie war erfroren. An diesem Abend war die Temperatur am Gipfel bei -9 Grad und es gab starke Windböen. Gegen den Mann wird aktuell wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Partnerin konnte nicht mehr Den Todeskampf dokumentierte auch eine Webcam auf der Erzherzog-Johann-Hütte. Dort sind Lichtspuren zu sehen, so berichtet der "Focus". Die Ermittler vermuten, dass es sich dabei um ihre Stirnlampen handle. Laut der Polizei gab der Mann an, dass seine Partnerin nicht mehr konnte. Sie war zu erschöpft. Bei diesem Fall haben auch die Ermittler noch viele Fragen. Laut "Focus" fragen sich die Ermittler, warum der 36-Jährige keinen Notruf abgesetzt hat, obwohl es am Gipfel Handy-Empfang gebe. Ebenfalls hat ein Hubschrauber der Bergrettung das Paar gegen 22:30 Uhr mit einer Infrarotkamera entdeckt. Dieser hatte keine Zeichen eines Notfalles erhalten. 36-Jähriger hält sich bedeckt Im Rucksack der Frau wurde ein unbenutzter Biwaksack entdeckt. Wieso der erfahrene Bergsteiger seine Partnerin nicht reingesteckt hat, ist auch noch immer nicht bekannt. Zu den ganzen Vorwürfen hat sich der Mann noch nicht geäußert. Der 36-Jährige ließ bisher nur über seinen Anwalt verlauten, "dass ihm die Sache unendlich leidtut". Laut "Focus" wird sich der Mann erst "zu einem späteren Zeitpunkt äußern". Viele Fragezeichen Ein erfahrener Bergführer kritisierte das Verhalten des Mannes. Das Zurücklassen der Frau war "im Grunde ihr Todesurteil". Laut ihm hat der 36-Jährige sie überhaupt nicht vor der Kälte und dem Wind geschützt, obwohl beide alles mitgehabt haben. Für den Experten sind die beiden auch zu spät zum Einstieg gekommen. Sie waren erst um 13:30 Uhr dort, was viel zu spät für einen sicheren Auf- und Abstieg ist. Die Fragen enden noch immer nicht. Der Mann stieg alleine über die gefährliche Glocknerscharte. Laut dem Experten gibt es dort zehn ungesicherte Passagen, an welchen er leicht abstürzen konnte. Einige Beweise Die Staatsanwaltschaft gibt an, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Beweise sichern konnte. Darunter befinden sich Videos anderer Bergsteiger, Aufnahmen vom Rettungshelikopter, Webcams sowie Daten der Handys und der Sportuhren.
ALBTRAUM
Tragödie am Großglockner: Webcam zeigte Todeskampf
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